Konzert 1:
Zeit: Samstag, 14. September 2024, 18:30 Uhr
Ort: Lukaskirche, Luzern
Preise: CHF 40 / 30, mit Rabatt für Jugendliche und Studierende.
Vorverkauf: Nummerierte Plätze via https://eventfrog.ch/heimkehr (abgeschlossen)
Konzert 2:
Zeit: Sonntag, 15. September 2024, 17 Uhr
Ort: Pfarrkirche, Rickenbach LU
Preise: Kollekte
Konzert 3:
Zeit: Sonntag, 22. September 2024, 17 Uhr
Ort: Pfarrkirche, Buttisholz
Preise: Kollekte
Organisiert von: Orchester Santa Maria
Hier gibt es den Flyer als PDF (Link) oder als Bild (JPG):
Programm:
- Mendelssohn: Ouvertüre zu «Heimkehr aus der Fremde» op. 89
- Rheinberger: Orgelkonzert Nr. 2 op. 177
- Pfyffer: Sinfonie B-Dur
Solist: Alois Koch, Orgel
Dirigent: Droujelub Yanakiew
Hier klicken für die Kritik von Urs Mattenberger in der Luzerner Zeitung (online 15.9./Printausgabe 17.9.) vom Konzert in der Lukaskirche.
Interview mit Alois Koch zu Franz Pfyffer (1844 – 1899)
Alois Koch, wie sind Sie auf das Werk des Luzerner Komponisten aus dem 19. Jahrhundert aufmerksam geworden?
Anlässlich des Jubiläums «600 Jahre Stadt und Land Luzern» wurde 1986 in der Jesuitenkirche Franz Pfyffers Messe für dreistimmigen Männerchor und Orgel op. 2 (ur?) aufgeführt, ich spielte den Orgelpart und begegnete so diesem wenig bekannten Luzerner Komponisten erstmals. 2021 führte ich dieses Werk erneut auf, nun solistisch, und in diesem Zusammenhang machten mich Angehörige der Familie von Pfyffer auf seine Sinfonie op. 8 aufmerksam, die erst einmal (1983) gespielt worden, und deshalb das Aufführungsmaterial zugänglich sei. Es war ein Glücksfall, dass sich auf meine Anfrage hin das Orchester Santa Maria bereit erklärte, dieses Werk auf-zuführen und auf CD einzuspielen.
Aus dem Werkverzeichnis geht hervor, dass Franz Pfyffer neben verschiedenen Kammermusikwerken und Liedern, unter anderem auch in Luzerner Mundart, nur eine Sinfonie komponiert hat. Können Sie in der Musik Pfyffers Einflüsse seiner Luzerner Herkunft, seinen Studien im Ausland und seinem Wirken als Kirchenmusiker erkennen?
Leben und Werk Franz Pfyffers sind noch wenig erforscht, das wäre eine musikwis-senschaftliche Arbeit wert. Seine Qualifikation als Komponist erhielt er in Leipzig, wo die Mendelssohn-Tradition zu seiner Zeit noch sehr lebendig war. Offensichtlich soll er sich aber auch sehr für die Musik Richard Wagners interessiert haben.
Worin zeichnet sich Pfyffers Sinfonie aus, wie würden Sie sie stilistisch verorten?
Sie steht eindeutig im Umfeld der traditionellen Mendelssohn-Schule, wobei sie von der Harmonieführung und der Themenverarbeitung auch an Schubert erinnert. In-teressanterweise finden sich kaum Einflüsse der sog. Neudeutschen Schule (Liszt, Wagner), die zurzeit Pfyffers die musikalische Avantgarde darstellte.
Wodurch unterscheidet sich diese Sinfonie von anderen Werken seiner Zeit (z.B. Instrumentierung, Rhythmen)? Gibt es kompositorische Eigenheiten? Wie setzt er die Instrumente ein?
Die Sinfonie Pfyffer überrascht – mit Blick auf das schmale Gesamtwerk dieses Komponisten – durch ihre ausgereifte und qualifizierte Kompositionsweise, sie wirkt elegant in der Themenführung und überzeugend in der Instrumentierung. Ver-gleicht man sie hingegen mit der grossen Sinfonik ihrer Entstehungszeit (etwa Bruckner), ist sie eher unauffällig.
Pfyffers Sinfonie ist sicherlich von musikhistorischem Wert für die Schweizer Sin-fonik des 19. Jahrhunderts. Würden sich Ihrer Meinung nach weitere Werke für Wiederaufführungen lohnen?
Auf jeden Fall. Es gibt da «vielversprechende» Titel wie etwa die «Japanische Nationalhymne» op. 13 für Orchester und Gesang, eine «Höllenmusik und Teufelsspuk», sowie eine «Sphärenmusik» für Orchester, die möglicherweise seine Vorliebe für Wagner deutlicher zum Ausdruck bringen. Zudem könnten intensive Nachforschungen in den Familienarchiven weitere Werke zu Tage bringen, wundert es mich doch, dass z.B. für Klavier keine Komposition vorhanden ist.
Wie schätzen Sie die Rolle eines lokal verankerten Orchesters wie das Orchester Santa Maria für die Pflege (unbekannter) Luzerner Komponist:innen ein?
Das Orchester Santa Maria wäre von seiner Qualität und seiner Position her prädestiniert, unbekannte Schweizer bzw. Luzerner Sinfonik zur Aufführung zu bringen. Ich denke da an Werke von Schnyder von Wartensee oder Joseph Lauber, aber auch an bedeutende Komponisten des 20. Jahrhunderts, wie Fritz Brun, Albert Jenny oder Caspar Diethelm, die heute kaum in die Programme der etablierten Sinfonieorchester Eingang finden.